„Das Dasein des einzelnen Menschen wie der Völker wird durch die Erdoberfläche, ihre Erscheinungen und Einflüsse mitbestimmt. Sie wirken sich in vielfältigen Wechselbeziehungen in völkischer, kultureller, politischer, wirtschaftlicher und verkehrsmäßiger Hinsicht aus; sie sind die tatsächliche Grundlage für die Gestaltung des einzelnen Volkes wie der Beziehungen der Völker untereinander. Eine genaue Kenntnis dieser geographischen Grundlagen ist daher von großer Bedeutung. An einer solchen Kenntnis fehlt es im deutschen Volk zu unserem ernsten Nachteil noch immer. Besserung dieses Zustandes ist eine von der geographischen Wissenschaft wie auch von weiten andern Kreisen seit langem erhobene dringende Forderung. Ich möchte daher meinen Rückblick, ausschauend in die Zukunft, mit dem hoffnungsvollen Wunsche schließen, dass unsere geographische Wissenschaft von Seiten der Regierung tatkräftige Förderung in Forschung und Lehre, vor allem auch im Schulunterricht, finden möge.“
Aus: Paul Behncke, Vorsitzender der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin: Begrüßungsansprache zur Gedenkfeier zum 100. Geburtstag Ferdinand von Richthofens. Verbunden mit dem 105. Stiftungsfest der Gesellschaft für Erdkunde [zu Berlin] am 6. Mai 1933.