FAKT ist …! am 11.01.2010 | 22:05 Uhr
Statement Sven Plöger
Vom aktuellen Wetter auf Klima zu schließen, ist absolut falsch. Wetter ist immer das, was wir fühlen können, Klima ein statistisches Mittel über mindestens 30 Jahre. Klima war in der Geschichte der Erde noch nie konstant, es gab schon immer erhebliche Schwankungen und deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die klimatischen Verhältnisse auf der Erde auch in Zukunft wieder verändern werden. Dazu kommt aber nun auch noch der Einfluss des Menschen. Die zwölf wärmsten Jahre seit 1890 haben alle seit 1990 stattgefunden und selbst ein „kühles“ 2008 schaffte es noch in die Top Ten. Auffällig ist dabei, dass das Tempo der Klimaveränderungen in den letzten 50 Jahren etwa doppelt so hoch ausfällt, wie die der letzten 100 Jahre. Zudem hat die Häufigkeit extremer Wetterereignisse zugenommen, besonders bei Hitzewellen, Dürren und heftigen Niederschlägen.
Folgen des Klimawandels zu vermitteln, ist wichtige Aufgabe der Bildungspolitik. Fächer wie Geografie, Physik, Chemie und Sozialwissenschaften müssen verknüpft werden. Interesse dafür ist bei Kindern und Jugendlichen sogar ausgeprägter als bei Erwachsenen. Junge Politiker müssen sich des Themas annehmen, weil ältere in gewohnten Denkstrukturen verhaftet sind, in der Wirtschaftswachstum zwingend mit Schadstoffemission verbunden ist. Lässt sich Klimawandel auf radikale Weise abmildern mit Geo-Engineering? Das heißt: Wolkenbildung durch Schwefelpartikel fördern, Sonnensegel im Weltall aufspannen, Kalk in die Ozeane kippen? Plöger warnt vor den unabsehbaren Folgen solcher Maßnahmen.
Zuletzt aktualisiert: 11. Januar 2010, 17:15 Uhr