Ein Lieblingswort von denen, die dem (Schul-)Fach Geographie eine amgemessene Bedeutung zubilligen wollen, ist „systemisches Denken“. Das sei die eigentliche Methode der Geographie, und sie müsse auch schon in der Schule geübt werden, damit das lineare Denken überwunden werden kann. Nur – wie das so ist bei Äußerungen über die angemessene Bedeutung der Geographie in der Schule: Es passiert nix, und die berechtigte Forderung wird weder von der Kultusbehörde aufgegriffen noch von der Fachwissenschaft „nachhaltig“ unterstützt und bekräftigt. Aber außerhalb von Kultus und Fachwissenschaft wird die Forderung nach systemischem Denken aufgegriffen, kann aber die Schwelle zur Schulwirklichkeit nicht überschreiten, und schon gar nicht wird erkannt, dass das geschundene Fach Geographie in der Schule gerade dieses Denken übt, fördert und vertieft. Das jüngste Beispiel: „In Systemen zu denken und nicht, so wie dies derzeit der Fall ist, in Silos ist der Schlüssel zu einer nachhaltigeren Welt.“ (William White, ehem. Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsaustausch, In Handelsblatt September 2020.)
Oh, Geographen allerorten, macht was draus!!!